Qualitätssicherung – Instrumente und Verfahren

Das aktuell gültige Qualitätssicherungsverfahren beruht auf einer Ausgangsstudie zur Erfassung, Auswertung und Veröffentlichung außerklinischer Geburten in den Jahren 1996-1998 unter Begleitung des „Zentrum für Qualität und Management“ (ZQ) in Hannover.
Das Erhebungsinstrument - der Dokumentationsbogen - für die Dauererhebung außerklinischer Geburten wurde in dieser Zeit entwickelt und seitdem regelmäßig in einzelnen Punkten den aktuellen Bedürfnissen angepasst.
Die QUAG arbeitet seitdem nach dem Grundgedanken der Statistik: Herstellung der systematischen Verbindung zwischen Erfahrung und Theorie mittels Analyse von Erfahrungswissen – obwohl es rein sachlich nur schwer möglich ist, einen so stark emotional, psychosozial und persönlich geprägten Vorgang wie eine Geburt in Fakten und Zahlen auszudrücken.
Auch die Statistik der außerklinischen Geburten in Deutschland ist einem ständigen Wandel unterlegen, da jede kommende Geburt noch nicht Bestandteil der ausgewerteten und dargestellten Daten ist. Die Ergebnisse dienen als Referenzwerte „so könnte es werden“, sollten aber nicht als Richtwerte „so muss es werden“ verstanden werden.

QUAG führt keine prospektiven Studien durch, sondern retrospektive Auswertungen.

Für die Entwicklung, Etablierung und Modifizierung des Verfahrens ist die QUAG e.V. verantwortlich. Unterstützung im Bereich Methodik und Beratung erhielt QUAG e.V. vom Zentrum für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen in Hannover (www.zq-aekn.de) bis zum Jahr 2006, seitdem gibt es eine Kooperation mit der Firma Synagon in Aachen (www.Synagon.de) zur Datenauswertung.
Zum Verfahrensablauf: die Hebammen als Leistungserbringer sammeln die für die Messung von Qualität erforderlichen anonymisierten Daten in einem Online-Portal und stellen Sie damit auf direktem Weg der QUAG für die Auswertung und Veröffentlichung sowie zur Begleitung der vertraglich verankerten Qualitätsaufgaben und -prozesse zur Verfügung.

Qualitätsindikatoren (QI) sind fest definierte Kriterien, anhand deren sich medizinische Qualität in einem Betreuungsbereich darstellen und ggf. vergleichen lassen. Für die außerklinische Geburtshilfe wurden bisher keine eigenen Qualitätsindikatoren aus den vorhandenen Daten generiert. Jedoch orientiert sich die QUAG bei der Auswertung und Veröffentlichung an europäisch, international beschriebenen QI (siehe hier). Unter anderen die maternale und perinatale Mortalität und deren Auswertung als Sentinel Event sowie die maternale und neonatale Morbidität, die Rate der Dammverletzungen wie Episiotomien oder DR I° bis IV° oder von geburtshilflichen Maßnahmen wie vaginal-operative Geburt oder Kaiserschnitt nach einer Verlegung mittels Veröffentlichung auf Bundesebene (Qualitätsbericht) und Länderebene (Länderauswertung).
Als ein vertraglich festgelegter QI wurde die Quote der Verlegung von Gebärenden unter der Geburt benannt, ohne dabei jedoch wissenschaftlich belegt zu haben, wo eine sinnvolle Unter- oder Obergrenze mit Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind für eine zu niedrige oder zu hohe Verlegungsrate liegt. Hebammen oder von Hebammen geleitete Einrichtungen mit zu hohen Verlegungsraten werden einzeln angeschrieben und aufgefordert, dazu Stellung zu nehmen; ggf. wird ein Peer Review oder strukturierter Dialog geführt.

Ein Benchmarking der einzelnen Leistungserbringer untereinander führt aufgrund (sehr) kleiner Fallzahlen und im Sinne von „sich miteinander messen und verbessern“ nicht zu einem echten Erkenntnisgewinn.

Um das Lernen anhand der Ergebnisse zu gewährleisten und um die hohe Qualität bei der Begleitung außerklinischer Geburten in Deutschland fortzuführen werden in regionalen Qualitätszirkeln neben anderen Themen auch die Ergebnisse der außerklinisch betreuten und dort beendeten oder in eine Klinik verlegten Geburten besprochen. Diese werden entweder von Hausgeburtshebammenteams und Geburtshäusern selbst oder von den Landeskoordinatorinnen organisiert und moderiert.

 

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